Für alle, die gesund werden und gesund bleiben wollen.
Eine Methode, sich 'gesund zu essen'.
Lassen wir immer die eigene Intuition entscheiden, denn jeder hat seinen eigenen Weg zu finden und zu gehen.

Wer war Arnold Ehret? 3 Teil


Reise nach Norditalien





Um unsere Leistungsfähigkeit bei erschöpfender Arbeit zu erproben, machten wir eine Reise nach Norditalien, dort wanderten wir 56 Stunden lang ununterbrochen ohne Schlaf, ohne Pause und ohne Nahrung. Wir tranken nur etwas. Dies nach einer siebentägigen Fastenkur, nach der wir eine einzige Mahlzeit aus zwei Pfund Kirschen zu uns nahmen. Fachleute, die davon hörten, nannten dies einen wunderbaren Test, von ihrem Standpunkt aus. Woher kam die Kraft für diese Leistung? Durch den Stickstoff, das Eiweiß, die organischen Salze, die Fette, die Vitamine oder wodurch? Nach einem 16-stündigen Marsch machte ich Kniebeugen und Armstreckungen, 360 in wenigen Minuten. Später brachten zahlreiche Krafttests mit athletischen Teilnehmern noch bessere Ergebnisse. Dies alles, nachdem ich für unheilbar erklärt worden war, und mein Vater und mein Bruder an Schwindsucht gestorben waren. Als vollkommen veränderter Mensch verlangte ich nach höheren Erfahrungen - nicht nur körperlicher, sondern auch geistiger und seelischer Art. Meinem jungen Gefährten ging es ebenso. 

Er hatte sich in vieler Hinsicht wunderbar erholt, nur sein Stottern hatte sich nicht verändert. Es kam mir der Gedanke, daß dies sogar durch eine körperliche Belastung mit Ablagerungen verursacht wurde. Wir fuhren zu einem einsamen Ort auf der Insel Capri und machten dort längere Fastenkuren und nahmen tägliche Sonnenbäder von vier bis sechs Stunden Dauer bei einer Hitze von 49°C. Wir waren so gut gereinigt, daß wir nicht schwitzten. Am achtzehnten Tag wurde mein junger Freund so heiser, daß er fürchtete, seine Stimme zu verlieren. Er beendete seine Fastenkur auf meinen Vorschlag mit drei Pfund Feigen, mit dem Ergebnis, daß er fast eine Stunde lang eine große Menge Schleim aus seinem Hals hochbrachte, und sein Körper reinigte sich auch in anderer Richtung selbst. Seine Stimme war bald wieder hergestellt und sein Stottern verschwand - und kam nie mehr zurück.
Er hatte erreicht, was sein reicher Vater vergeblich versucht hatte, indem er fast jede bekannte Behandlungsart für ihn in Anspruch nahm, ohne daß auch nur die leichteste dauerhafte Verbesserung erreicht worden war.
Fasten, das größte Heilmittel der Natur, wurde bislang so undurchdacht angewandt und wird von den meisten so gründlich mißverstanden, daß es sehr wichtig ist, es richtig zu erklären.
Durch meine lange Erfahrung, mich selbst mit Fasten und schleimfreier Kost zu heilen und durch das Leiten von Fastenkuren für viele Hunderte in meinem Sanatorium in der Schweiz über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren, kann ich mit Sicherheit belegen, wie wundervoll die Wirkung und der Nutzen bei richtiger Anwendung sind. Meine erste Erfahrung brachte so wohltuende Ergebnisse, daß ich die angewandten Methoden vervollkommnen und beweisen wollte. Deshalb fuhr ich mit meinen Beobachtungen und Untersuchungen aller Phasen des Lebens fort. Ich machte viele und sehr ausführliche Experimente. Dann gingen mein vollkommen wiederhergestellter junger Freund und ich auf eine lange Reise. Zuerst durch Süditalien, wo wir wanderten und uns fast ausschließlich von Trauben ernährten. Dann ging es mit dem Schiff nach Ägypten, Palästina, Türkei, Rumänien, Österreich und nach Hause. Auf dieser Reise lernten wir viel über Ernährung, Gewohnheiten, Mentalität und Gesundheit der verschiedenen Völker, insbesondere im Orient, mit dem Ergebnis, daß mein Glaube an die Überlegenheit der europäischen Zivilisation ernstlich erschüttert wurde und mein glaube bestärkt wurde, daß ich auf dem richtigen Weg war, alles über hervorragende Gesundheit mit besserer geistiger Entwicklung und einem aktiveren und längeren Leben kennenzulernen.
In Ägypten sahen wir Menschen von außergewöhnlicher Stärke und Ausdauer, die sich meistens kärglich vegetarisch ernährten, aber zwei vermutlich schlechte Gewohnheiten hatten - sie rauchten Zigaretten und tranken starken Kaffee; und doch sahen wir nicht eine einzige nervöse oder kranke Person. Zu sehen, wie wenig verschiedene Sorten und welch geringe Mengen an Nahrungsmitteln sie aßen, zu erfahren, daß sie fast die gleichen Nahrungsmittel zu sich nahmen wie ihre Vorfahren, zeigte uns den Grund für die herausragenden Eigenschaften der alten ägyptischen Kultur.
In Palästina blieben wir einige Monate, studierten die ortsüblichen Sitten und die Geschichte vergangener Lebensumstände mit dem Ergebnis, daß sich meine Auffassung von der wahren Bedeutung der Lehren des Neuen Testaments sehr veränderte. Ich lernte, daß das Leben und die Lehren Christi genau mit den Gesetzen der Natur übereinstimmten. Dies verlieh ihm hohe Intelligenz und beste Gesundheit. Aber als dann ungefähr 150 Jahre später das vom allgemeinen Hörensagen Bekannte niedergeschrieben wurde, wurde es durch orientalische Ausdrücke und Metaphern sowie durch die unvollkommenen Kenntnisse über natürliche Erscheinungen verfälscht. Das, was so unglaublich war, wurde als Wunder betrachtet. Seine Vorläufer, seinFasten, seine Ernährung und seine Art zu leben, wie die seiner Gefährten, dies alles offenbart die natürliche Lebensweise, die ihm zu bester Gesundheit verhalf, ohne daß es einer besonderen göttlichen Hilfe bedurfte. Er bestätigte dies mit der Behauptung, daß zukünftige Generationen größere Werke vollbringen würden als er, da sie ein größeres Wissen über die natürlichen - Gottes -unveränderl i chen Gesetze und Methoden erlangen würden. Mein vorliegendes Buch wird den überzeugenden Beweis liefern, daß Christus Abstammung, sogenannte Wunderheilungen, die scheinbaren Veränderungen der Naturgesetze, seine Auferstehung und dieHimmelfahrt mit dem Gesetz der Natur übereinstimmten, aber weder damals noch heute ganz verstanden wurden. Die Unkenntnis der Gesetzmäßigkeiten, die der normalen Gesundheit zugrunde liegen, ist in diesem Jahrhundert größer als in all den vergangenen Jahrhunderten. Dies wird bewiesen durch den gesundheitlichen Verfall der sogenannten zivilisierten Menschen, obwohl diese in so vieler Hinsicht weit fortgeschritten sind. Was ich durch meine Untersuchungen und Erfahrungen gelernt habe und durch die Möglichkeiten, der Menschheit wieder eine bessere Gesundheit zu geben, ist wie das Öffnen eines Buches mit sieben Siegeln. Das Leben Christi im Lichte wirklich natürlicher und wissenschaftlicher und daher ewiger und wirklich göttlicher Gesetze zu zeigen, die identisch sind mit unseren eigenen, ist Inspiration und Hoffnung, an der viele
Menschen jetzt Freude haben und die niemand versäumen sollte.
Die anderen Länder, die wir besuchten, offenbarten Entwicklungsstufen und Tatsachen über natürliche Gesundheitsgrundsätze. Mit mehr Vertrauen und Begeisterung als jemals zuvor setzte ich die Verbesserung meiner Gesundheit durch Fasten und eine bessere Ernährung fort.
Instinktiv begriff ich - und bewies das auch bald - , daß bestimmte naturbelassene, richtig zubereitete Nahrungsmittel nicht nur höchstmögliche Energie erzeugten, sondern bei richtiger Verwendung auch eine überragende Reinigungswirkung erzielten. Wurden sie mit klugem Fasten kombiniert, konnten sie allen möglichen Krankheiten vorbeugen, ja, sie sogar heilen.
Geschah das individuell ausgerichtet auf die jeweilige Belastung des Patienten mit giftigen Abfallstoffen - nicht Bakterien! - und auf dessen Alter, Beruf, auf Klima, Jahreszeit usw., dann konnte man sogar den sogenannten "unheilbaren" Krankheiten beikommen, und eine Heilung war sicher, vorausgesetzt, daß Lebensgewohnheiten und Alter keine zu großen Hindernisse darstellten. Richtige Art oder weniger Nahrung als Vorbereitung auf kürzere oder längere Fastenzeiten gibt den Verdauungsorganen eine Pause oder "Ferien" von ihrer ständigen Überarbeitung. Das Essen danach wieder mit einer Auswahl der richtigen Nahrungsmittel aufzunehmen (dies ist sehr wichtig) bringt wunderbare überraschende Ergebnisse. Ich fastete 24 Tage lang mit solch großartigen, erfreulichen Ergebnissen nicht nur für meine körperliche Verfassung, sondern auch für meine geistigen und seelischen Bestrebungen, daß ich voller Begeisterung darauf brannte, meinen Freunden und anderen von meinen Ergebnissen zu erzählen. Ich konnten meine Gefühle nicht beschreiben und sagte ihnen, sie müßten das alles selbst erleben, was einige auch taten. Ich begann meine Ausbildungsarbeit mit öffentlichen Fastenkuren und Vorträgen, machte selbst zweimal in großen deutschen Städten und zweimal in der Schweiz Fastenkuren. Ich wurde von Notaren in einen Raum eingeschlossen und streng bewacht und kontrolliert durch Ärzte, ohne jegliche Beeinträchtigung und Verbindung von außen. Ich fastete jeweils 21, 24, 32 und 49 Tage in Köln - alles in einem Zeitraum von 14 Monaten. Während dieser Fastenkuren und danach gab ich bei Vorlesungen Proben meiner körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, um den Wert dessen zu beweisen, was ich gelernt und erfahren hatte. Dies brachte mich dazu, andere anzuleiten und zu beraten, Artikel zu schreiben und ein Sanatorium in der Schweiz zu eröffnen. Außerdem begann ich mit schriftlichen Beratungen.